Claudia Schmid, Archiv Detail, 2018
Claudia Schmid, Archiv Detail, 2018
Claudia Schmid, Detail von Sitescan, 2017
Claudia Schmid, Detail von Sitescan, 2017
Jane Ingram Allen, Daily Scrolls, 2020
Jane Ingram Allen, Daily Scrolls, 2020
Hannes Brunner, Skizziertisch, 2019
Hannes Brunner, Skizziertisch, 2019
Hannes Brunner, Skizze Dachstock, 2021
Hannes Brunner, Skizze Dachstock, 2021

Den Atlas öffnen
17.04.–08.05.2021

Die Kunstschaffenden des Ausstellungsprojekts DEN ATLAS ÖFFNEN
Jane Ingram Allen
, Santa Rosa, USA
Hannes Brunner, Berlin/Zürich
Claudia Schmid, Zürich

Ein Atlas erschliesst uns die Welt in ihren Einzelteilen – ihre Regionen, Ethnografie, Gebirge und Gewässer – und in ihrer Ganzheit, hat man die Musse, das Buch von vorne bis hinten durchzublättern. In diesem Sinne erschliessen uns die Kunstschaffenden in dieser Ausstellung die Einzelteile eigener Welten, die zusammengefügt ein neues Ganzes ergeben, welches Bedeutung über die Summe seiner Einzelteile hinaus erhält.

Für Jane Ingram Allen spielt der Begriff öffnen eine wichtige Rolle. Sie öffnet die Türen des Hauses zur Glocke und bewegt sich hinaus. Draussen entsteht eine Quilt-Arbeit, bestehend aus vielen von Hand geschöpften Papierstücken, aus denen – zu einem grossen Quilt zusammengefügt – bald Blumen spriessen werden. Auch ihre Arbeit im Haus ist aus handgeschöpftem Papier. Während der ersten Wochen der Covid-19 Quarantäne im Frühling 2020 hat sie, wie eine Art Tagebuch, täglich eine Papierrolle geschaffen. Diese sollen vom Publikum aufgerollt – geöffnet – werden, um zu lesen, sie zu verändern, eigene Gedanken hinzuzufügen.

Seit etwas mehr als einem Jahr geht Hannes Brunner jeden Tag als Erstes dem Skizzieren nach, bevor digitale Geräte oder andere Kommunikationsmedien betätigt werden. Manchmal entstehen ganze Serien von Blättern zu einem Thema, manchmal ist es genau ein Blatt. Eines dieser Blätter findet jeweils Einzug auf Instagram, ohne auf Follower zu achten, jedoch in der digitalen Massenmedialität einen Intimität-vermittelnden Archivplatz für sich deklarierend. Im Dachstock des Hauses zur Glocke werden die über 365 Blätter unter dem Titel Analoges Jahr – Worte finden für etwas aus der Dämmerung erstmals einer analogen Betrachtung zugänglich sein.

Claudia Schmids offen angelegten künstlerischen Untersuchungen sind räumliche Erkundungen im Themenfeld Elektrizität, Licht und Raum. Mit Bezug zum jeweiligen räumlichen oder thematischen Kontext entstanden daraus über die letzten Jahre Installationen und Bilderreihen. Nun greift sie auf ihren Bilderfundus – ein Archiv von digitalen Fotoserien – zu. Im wiederholenden Auslegen, Sichten und Zuordnen, lässt sie neue visuelle Zugänge und Verhältnisse entstehen. Da ein Atlas keine Form und keine Zwischenräume besitzt, die man endgültig nennen könnte, wird sie einzelne Bildkonstellationen für die Ausstellung als Momentaufnahme festhalten.

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