Richard Tisserand, An die Wand gestellt, 2020
Richard Tisserand, An die Wand gestellt, 2020
Richard Tisserand, Gabriela, 2020
Richard Tisserand, Gabriela, 2020
Richard Tisserand, Fragment, 2020
Richard Tisserand, Fragment, 2020
Richard Tisserand, Fragmentarisches
Richard Tisserand, Fragmentarisches
Katrin Günther, Urbane Strömung III, 2019
Katrin Günther, Urbane Strömung III, 2019
Katrin Günther, Zweiter Schuss, 2020
Katrin Günther, Zweiter Schuss, 2020
Katrin Günther, Taubenstrasse, 2020
Katrin Günther, Taubenstrasse, 2020
Katrin Günther, Atelieransicht, 2020
Katrin Günther, Atelieransicht, 2020
Ursula Waldburger, Detail Rigiflanke
Ursula Waldburger, Detail Rigiflanke
Ursula Waldburger, Detail
Ursula Waldburger, Detail
Ursula Waldburger, Detail
Ursula Waldburger, Detail

Landschaft: Sich in den Raum verlaufen lassen
12.06.–10.07.2021

Die Kunstschaffenden des Ausstellungsprojekts LANDSCHAFT: SICH IN DEN RAUM VERLAUFEN LASSEN
Katrin Günther
, Berlin
Richard Tisserand, Eschenz/Paris
Ursula Waldburger, Arbon

Ströme, einen Sog, Fragmente… Die drei Kunstschaffenden zeigen in ihren Werken auf, welche Bewegungen und Formen Landschaften – seien es Gärten, Hügelketten oder Stadtlandschaften – in sich tragen. Die unterschiedlichen Medien, denen sich die Künstlerinnen und der Künstler bedienen, erzeugen neue Bewegungen und unerwartete Erscheinungen, welche die Räume des Hauses zur Glocke verwandeln.

In Katrin Günthers Arbeiten konkurrieren sich zwei Betrachtungsweisen: «Den ausgreifenden Schwung der phantastischen Konstruktionen sieht man nur aus einer grösseren Distanz; die Details hingegen nur aus der Nähe, wodurch sich der Blick im Formengewirr verliert und der Zug in die Raumtiefe umso dramatischer wird. Denn erst durch den Blick auf das Detail kann man die Grössenverhältnisse und damit die Erhabenheit der wilden Konstruktionen erkennen. So erklärt sich das Unbehagen mancher Betrachterinnen und Betrachter vor Günthers Zeichnungen. Denn sie werden plötzlich der unermesslichen Tiefe gewahr, in welche der Blick abstürzt oder der schieren Masse, die wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt und angesichts der dynamischen Schwünge auf sie hinabzustürzen droht…» (Heinz Stahlhut, 2016)

Richard Tisserand wird fragmentarische Gartenbilder in einem einfachen Übertragungsverfahren, das man von den sogenannten Schabbildern kennt, als «oeuvre perdue» direkt auf die Wand des Hauses zur Glocke bringen. Durch das Fehlen des Bilderrahmens oder hier der Glaskante werden die Bildstücke der Malerei zu einer auf der Mauer schwebenden, über den Bildrand hinausweisenden Installation. Mit fragmentarisch bezieht sich der Künstler auf die Gärten der Romantik, wo ganze Parkkonzepte mit sogenannten unvollendeten, nachgebauten Ruinen erstellt wurden.

Ursula Waldburger streunt mit der Kamera umher, um gefunden zu werden von verloren gegangenen, verborgenen Geschichten. "Verlaufen im Wald, im Bach, auf Feld und Wiese ... Das ist Leben, meins", so die Künstlerin. Mit dem Medium der Stickerei will sie diesen Zustand sichtbar machen. Akkurat beobachten aber dann von der Leine nehmen, so arbeitet sie. Durch die Umsetzung in Stickerei, vertieft sich das Bild. Es ist Auflösung aber auch Komprimierung auf den Kern, Übersetzung, Präzision.