Othmar Eder, Calceteiros – Lisboa, Filmstill, 2017
Othmar Eder, Calceteiros – Lisboa, Filmstill, 2017
Werner Widmer, Alle Wege führen nach Rom, Installation Haus zur Glocke, 2017 (Foto: Christoph Ullmann)
Werner Widmer, Alle Wege führen nach Rom, Installation Haus zur Glocke, 2017 (Foto: Christoph Ullmann)
Bosna Quilt Werkstatt, 2017
Bosna Quilt Werkstatt, 2017
Bosna Quilt, Installation im Haus zur Glocke, 2017 (Foto: Christoph Ullmann)
Bosna Quilt, Installation im Haus zur Glocke, 2017 (Foto: Christoph Ullmann)

Wer die Arbeit macht
17.06.–02.07.2017

Arbeitsformen in der Kunst sind im Haus zur Glocke im zweiten Betriebsjahr Thema. Mit Künstler-Kollektiven, mit Tandems und mit einzelnen Künstlerinnen und Künstlern wird das Denken und Arbeiten in der Kunst durch die Kunst befragt. Wie zeigt sich künstlerische Arbeit? Wozu kollektiv arbeiten? Was bedeutet interdisziplinärer Austausch in der konkreten Umsetzung?
Die Bosna Quilt Werkstatt in Bregenz besteht seit 25 Jahren. Sie ist aus einer Initiative für Flüchtlingsfrauen in Vorarlberg entstanden. Die Künstlerin Lucia Lienhard-Giesinger entwickelte das Konzept dieser Zusammenarbeit, indem immer zwei Frauen an einem Quilt arbeiten. Die bosnischen Frauen leben heute wieder in ihrer alten Heimat, die Quilts entstehen zwischen Bregenz und Gorazde.
Formen gemeinschaftlichen Arbeitens haben im Haus zur Glocke eine Geschichte, die auf die Zeit des Glockenladens zurückgeführt werden kann. Der „Gloggelade“ befand sich von 1989 bis 2009 im Erdgeschoss des Hauses und wurde als Genossenschaft betrieben. Damals, unter der Leitung von Kathrin Hipp als Präsidentin teilte sich das „Gloggeteam“ in die Arbeit. Noch heute ist dieses der Grundbestand des Teams in der Wirtschaft zur Glocke. Das Kunstprojekt wird davon wesentlich getragen.
In Othmar Eders künstlerischer Arbeit ist Handwerk immer wieder Thema, sowohl in der Darstellung als auch in der Ausführung. Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten gehen von der Lissabonner Sammlung aus. Innerhalb dieser legt Othmar Eders den Fokus auf die handwerkliche Ästhetik dieser Stadt. Er übersetzt die Artefakte in seine Bildsprache und zeigt dies am Beispiel des Pflästerns in den Strassen von Lissabon.
Weniger haltbar als die Pflästerungen aus Stein sind Werner Widmers Bodenarbeiten. Seine vergänglichen, betretbaren Böden aus Zucker entstehen für den Ort. Zusammen mit Othmar Eder sind bereits davor Kollaborationen entstanden, die hier in der Ausstellung eine Fortsetzung finden.

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